21 Januar, 2017

Wird das Tesla Model 3 der neue VW Käfer?

Dass ich begeistert bin von Tesla, brauche ich an dieser Stelle wohl nicht mehr zu erwähnen. Es ist jedoch anders als bei Saab. Der Saab Virus infizierte mich mit meinem ersten Auto. Auf der Suche nach Identität hat das nicht alltägliche Image von Saab sicher geholfen meine Begeisterung zu entfachen. Saab fand man entweder hässlich (eher die Mehrheit) oder cool ;-). Diese Begeisterung hat nicht nachgelassen und meine Partnerin und ich gehörten wohl in der Schweiz zu den letzten, die die Bestellung für den neuen 9-5 Sportcombi (der nie hergestellt wurde) zurück gezogen hatten.

Die Begeisterung von Tesla fusst mehr auf der Philosophie der Marke und dem Ziel von Elon Musk vom Erdöl unabhängig zu werden. Ich empfehle allen die Biografie über Musk von Ashlee Vance, keine Autobiografie und daher auch keine Lobhudelei an ihn, sondern eine gut recherchierte und spannend geschriebene Geschichte. Wer denkt, dass es ihm nur um Geld geht, irrt sich aus meiner Sicht gewaltig. Sein Antrieb gründet viel tiefer.

Ich versuche ökologisch und nachhaltig zu leben, aber ohne Askese. Und ein E-Mobil nur aus Umweltgründen hätte ich mir wohl nie gekauft. Wenn man bis vor ein paar Jahren den Automanagern zuhörte, war etwas anderes aber gar nicht möglich. Gut, dass Musk kein deutsch verstand ;-)

Mittlerweile finde ich jedoch die Disruption, der interessanteste Aspekt. Das Wort ist in und wird auch viel missbraucht, aber in diesem Zusammenhang ist es absolut passend. Ich möchte Tesla auch nicht mit Apple vergleichen, wie das oft gemacht wird (auch wenn sie es geschafft haben, Leute anstehen zu lassen um ein Auto zu bestellen) sondern etwas viel langweiligerem - mit Laufwerken.

Ein anderes Buch, welches ich vor kurzem gelesen habe "The Innovator's Dilemma" ist zwar etwas trocken geschrieben, aber der Inhalt hat es in sich! Diese Buch zeigt u.a. auf wie es nur wenige Hersteller geschafft haben von einem 8-Zoll Laufwerk auf ein 5.25-Zoll Laufwerk zu wechseln. Dasselbe von 5.25 Zoll auf 3.5 Zoll und unglaublicher weise auch von 3.5 Zoll auf 1.8 Zoll! Da wundert man sich doch, denn es handelt sich um eigentlich dasselbe Produkt und dennoch waren die Unternehmen nicht fähig sich anzupassen. Warum? Und wo liegen die Parallelen zum Automobilbau?

Für mich ein wichtiger Punkt, die Fokussierung auf die falschen Wünsche der Kunden. Frei nach Henry Ford: "Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie sich wünschen, hätten sie gesagt; schnellere Pferde." Wenn die klassische Automobilindustrie heute (resp. vor ein paar Monaten) gefragt hätte, was sich die Kunden wünschen, wären wohl Antworten wie, weniger Verbrauch, mehr Leistung, günstigerer Preis gekommen. Verständlich, denn man möchte was man kennt, einfach besser. Nur die wenigsten können visionär in die Zukunft schauen und sagen, "ein Auto ohne Emissionen, mit Sonnenenergie getankt, welches von alleine fährt und Spass macht" und wenn, würden sie sich nicht getrauen, das in einer Umfrage zu antworten (ha, ha was für ein Spinner).

Also was machen Mercedes, Audi, BMW und all die anderen, sie bauen was sie gesagt bekommen, was die Menschen wünschen, da kann man ihnen nicht einmal einen Vorwurf machen. Alle sind zufrieden, der Kunde bekommt was er will, der Hersteller verdient einfaches Geld, da er nicht alles umkrempeln muss. Hinterhältiger weise tickt der Kunde aber anders. Er hat ganz klar Minimalanforderungen an ein Produkt, die ist aber heutzutage meist tiefer als was erhältlich ist. Lederausstattung - in jedem Kleinwagen eine Option. Klimaanlage, geht nicht ohne. Automat, Tempomat, Musikanlage, Navigation etc. etc. alles dabei. Mein Saab 9-5 Kombi aus dem Jahr 2006 hat es an nichts gefehlt, was heutige 5er BMW's, 6er Audi's und Mercedes bieten. Vielleicht eine automatische Heckklappe, aber deswegen kauft man doch kein neues Auto sofern es seinen Dienst noch verrichtet. So ging es auch meinem Schwiegervater als er seinen 10-jährigen Honda Accord gegen einen neuen Jaguar XF eintauschte! Klar, alles war einwenig besser, aber so wirklich revolutionär? Nichts! Dass die Autobranche mittlerweile an "overengineering" leidet, zeigen auch Features wie 9-Gang Getriebe. Also kaufen die Leute weil sie müssen, weil ihr altes Auto den Geist aufgibt oder man einfach kein Auto fahren möchte, welches älter als X-Jahre ist.

Und hier kommt die Disruption ins Spiel. Ein Auto mit Elektroantrieb ist wirklich innovativ und anders, dieses Auto wird gekauft weil es den Aufbruch in eine neue Zeit signalisiert. Die untenstehende Tabelle zeigen die Vor- und Nachteile:

Anforderung Elektro ICE (Benziner/Diesel)
Reichweite - (ausser Tesla)+
Emissionen +-
Unterhalt/Wartung +-
Anschaffungskosten -+
Motorleistungen +-
Platzangebot +-
Energieverbrauch +-
Lärmemissionen +-
Gewicht -+
Gewichtsverteilung +-
Traktion +-

Im Hintertreffen ist das Elektroauto bei Reichweite, Anschaffungskosten und Gewicht.

Reichweite
Wenn man davon ausgeht, das Elektroauto nicht als Stadt- oder 2. Wagen einzusetzen, reichen 150km realistische Reichweite eben nur knapp, da man doch ab und zu weitere Distanzen zurück legt. So scheint mir die Definition einer "nützlichen" Reichweite von 300km sehr realistisch, sofern unterwegs schnell genug aufgeladen werden kann. Auch hier ist mehr=besser aber es hat Konsequenzen (teurer und schwerer) womit man den optimalen Kompromiss finden muss.
Tesla hat dieses Problem bereits mit hoher Batteriekapazität und mit den Superchargern gelöst, aber das Auto ist leider immer noch ziemlich teuer.

Anschaffungskosten
Dank diesem Punkt haben Benziner überhaupt noch eine Chance. Und der Hauptkostentreiber ist die Batterie. Aber wenn man sieht wieviel Zeit, Geld und Aufwand in neue, bessere und günstigere Batterien investiert wird und da meine ich nicht nur die Gigafactory, dann kann man davon ausgehen, dass die Preise weiterhin massiv fallen. Hier eine Grafik wann der Akku preislich wettbewerbsfähig ist.



Gewicht
Beim aktuellen Stand der Technik bleibt das Gewicht wohl noch länger ein Nachteil, aber der ist nicht so relevant, da Elektromotoren viel leistungsfähiger sind und deswegen nicht mehr Energie verbrauchen, ganz im Gegenteil zum Benziner. Tesla bringt es mit seinem Topmodell P100D auf 700 PS und es verbraucht innerorts sogar weniger Energie als das massiv schwächere Model S 60 bei einem Spurt von 0 auf 100 in 2,6 Sek! Hier die Daten von Wikipedia. Das ist schon fast die Quadratur des Kreises! Durch die optimale Gewichtsverteilung mit der Batterie im Boden entsteht zudem ein Vorteil bei der Fahrdynamik und dem Handling.

Also wir sehen, der Dammbruch steht bevor, sobald die Batteriekosten wirklich wettbewerbsfähig sind, dann gibt es keinen Grund mehr einen Benziner zu kaufen. Prognostiziert wird das für das Jahr 2018, ziemlich genau mit dem Roll-out des Tesla Model 3.

Jetzt könnte man wie der Fiat/Chrysler Chef Sergio Marchionne sagen: "Wenn Tesla das Model 3 gewinnbringend herstellen kann, kopieren wir es einfach". Das mag eine Strategie für Fiat/Chrysler sein, die sich noch nie besonders innovativ gezeigt haben. Aber bei Audi "Vorsprung durch Technik", Mercedes "Das Beste oder nichts" oder BMW "Freude am Fahren" können die höheren Premium-Margen nur durchgesetzt werden, wenn das die Kunden auch glauben. D.h. es geht um Glaubwürdigkeit und Image. Bis anhin haben das die Deutschen wirklich super hingekriegt, aber wie sieht es in der Zukunft aus. Wer attestiert ihnen im Bereich der Elektromobilität die Führungsrolle? Ausser Zetsche glaubt wohl niemand, dass dies Mercedes sein wird. Audi annonciert einen "Tesla-Killer" der in 2018 besser sein soll, als das bereits jetzt verfügbare Model X. "Vorsprung durch Technik" sieht anders aus. BMW ist aus meiner Sicht in der Besten Ausgangslage und macht mit der "i" Serie einen Versuch, leider nur halbherzig. Der i8 ist schlichtweg kein Elektroauto, es ist ein schön designter aber schlussendlich unpraktischer Hybrid-Sportwagen, das sieht man auch in der Verkaufszahlen. In der Schweiz gehen nicht einmal 10 Autos im Monat über die Ladentheke, gegenüber über 120 Teslas. Der i3 hat Potenzial, muss aber noch einiges aufholen.

2018 - Der Anfang vom Ende des Verbrennungsmotores
Das Jahr 2018 wird in Sachen Elektromobilität spannend ;-). Kann Tesla das Model 3 in ausreichender Stückzahl produzieren? Wieweit haben sich die Batteriekosten verringert? Hält die Gigafactory was sie verspricht? Was machen die anderen Hersteller und können sie ihre Ankündigungen liefern? Was machen die Chinesen (denn die sind aktiver als man denkt)?

Im unteren Chart sieht man, was die Leute kaufen würden, wenn es Tesla nicht gäbe. Als grosser Verlierer sind die deutschen Hersteller gelistet und sie haben schlichtweg keine Antwort. Wo die grössten Verluste wegen des Model 3 zu erwarten sind:



Das Problem wird aber nicht erst in 2018 auftreten, schon 2016 und 2017 werden die 400'000 Vorbesteller des Model 3 kein neues Auto anschaffen und ihr altes ausfahren. D.h. die Verkaufszahlen kommen schon jetzt in Bedrängnis.

Erste Zahlen die das bestätigen, die aktuellen Verkaufszahlen des 3er BMW in den USA



Um den Verkauf anzukurbeln und den Leuten das Gefühl zu geben etwas neues, besseres zu kaufen werden USP's erfunden wie 9-Gang Getriebe! Wer braucht ein 9-Gang Getriebe? Dass 4-Gänge nicht reichen OK. 5-Gänge sind vielleicht auch noch etwas knapp. Aber alles mehr als 6 Gänge ist einfach kein USP mehr! Nappaleder, anstelle von "normalem" Leder, gähn. Der Grenznutzen sink rapide und höhere Preise lassen sich immer weniger rechtfertigen

Aber seitens der digitalen Revolution sehen die Deutschen nicht gut aus. Porsche hat dieses Jahr gross Navigationssysteme mit Echtzeit Verkehrsinformationen angekündigt! Wow! Smartphones, TomToms und Google können das schon seit Jahren, ganz zu schweigen von Tesla ;-). Spurhalteassistent, adaptiver Tempomat, Stauassistent, toter Winkel Assistent etc. etc. sind zwar technische Neuerungen, die es schon eine Weile in deutschen Autos gibt, aber einzeln machen sie wenig Sinn. Zusammen gefügt und als komplettes System hingegen schon. Und auch hier hinken ALLE dem Newcomer Tesla hinterher! Das sollte den deutschen Automobilherstellern fast mehr zu denken geben.

Man könnte gemeinhin denken ob man nun einen Benzin- oder Elektromotor einbaut, wo ist der Unterschied? Menschen sind Gewohnheitstiere, woran man sich gewöhnt hat, das ändert man nicht so schnell. Hätte Apple (den Vergleich muss ich doch machen) mit einem klassischen Telefon Nokia vom Thron stossen können? Nein, wohl kaum. Nokia war in diesem Bereich unangreifbar. Aber eben bei den Featurephones und nicht bei den Smartphones! In dieser neuen Kategorie hatte Nokia keine Chance und der Niedergang kam sehr schnell. Und am Ende war es doch auch "nur" ein Telefon mit Internetzugang, oder eben doch nicht?

Jetzt kann man einwenden, Renault hat jetzt schon den ZOE im Programm mit 300km realistischer Reichweite und der Chevy Bolt schafft 200Meilen (320km) was soll denn da das Model 3 noch? Es wurde doch schon ausgebootet. Das sehe ich nicht so, denn der (oder die?) ZOE wie auch der Chevy Bolt sind Fahrzeuge, die mit einem Benziner- oder Diesel-Motor ca. 25'000.-- bis max. 30'000.-- kosten würden und jetzt als Elektroauto ca. 40'000.-- ein satter Aufpreis für ökologische Mobilität, der nicht jede(r) bereit zu bezahlen ist. Das Model 3 wird ein Auto, welches in seiner Ausstattung und Qualität auch als Benziner 40'000.-- kosten würde und DAS ist der grosse Unterschied. Es wird in der Liga BMW 3er Serie und Audi A4 spielen, die gut ausgestattet sogar einiges teurer sind. Ich würde eine Wette eingehen, dass die Model 3 Performance Variante, alle BMW und Audi Performance Modelle in den Schatten stellen wird, zu einem erst noch besseren Preis. Somit wird das Bekenntnis zur E-Mobilität kein finanzielles oder ökologisches, sondern auch ein ökonomisches. Sauberer, besser und nicht teurer, das wird die Revolution.

Zudem plant GM mit dem Bolt ca. 30'000 Stück abzusetzen, kein sehr ehrgeiziges Ziel wenn man bedenkt, dass Elon Musk von 400'000 bis 500'000 Model 3 in 2018 spricht. Wie seinerzeit der VW Käfer das erste Volksauto war, wird das Model 3 wohl das erste Volks-Elektroauto, davon bin ich überzeugt. Ich bin gespannt auf 2017/2018.

19 Oktober, 2016

Quartalszahlen und Model X

Es ist unglaublich welche Dynamik im Moment bei den Elektroautos herrscht, was mich sehr freut! Kein Major-Player der an der Pariser Autoshow nicht etwas präsentiert hätte. BMW war mit der Vorstandsetage nicht einmal präsent um die neue Strategie festzulegen ;-), wohin es wohl geht? Mercedes, VW und ziemlich halbherzig auch Audi bringen sich in Position. Ich stelle mir nur die Frage, sind sie konsequent genug? Oder sind es bloss Placebo-Auftritte um die Käuferschaft bei der Stange zu halten? Autos bauen können sie, das haben sie hinlänglich bewiesen, aber Elektroautos? Ich befürchte, dass sie zwar ein paar Autos auf die Strasse bringen bis 2020 aber weder in grossen Stückzahlen noch mit grossen Margen, ich prognostiziere harte Jahre und das schon bald! GM hat mich dafür stark überrascht mit dem Bolt, nur habe ich auch da noch keine geplanten Absatzzahlen gehört. Renault möchte den Zoe 300km weit fahren lassen und BMW den i3 sogar 450km.

Hier sind die Zahlen vom Model S im 1. - 3. Quartal 2015/2016



Auch Tesla hat im 2016 ganz leicht weniger Fahrzeuge verkauft, aber dennoch hat sich der Vorsprung zur Konkurrenz (ausser BMW 7er) vergrössert. Jaguar konnte immer noch dank dem kleineren Volumenmodell etwas zulegen, aber trotzdem kommt er nicht auf die Verkaufszahlen von Tesla. Besonders eng wird es aus meiner Sicht für Maserati mit über 35% verkauften Autos weniger. Wer sich einen Maserati leisten kann, kann sich sicher auch einen Tesla leisten. Bekommt dafür aber mehr Performance, mehr Platz, günstigere Unterhaltskosten und etwas weniger "Italianità". Kein Wunder, dass auch Maserati eine Elektro Version angekündigt hat, aber ob sie das stemmen können bezweifle ich stark. Beim Porsche Panamera kommt jetzt die neue Version und daher sind die tieferen Verkäufe logisch, bin gespannt wie sich das neue Modell verkauft, das Jahr könnte aber noch aufgeholt werden. Beim i8 freue ich mich über die gesunkenen Zahlen, weil er aus meiner Sicht eine reine Mogelpackung ist. Wird immer als "Elektro" positioniert, kommt aber ohne Benzin gerade mal 37km weit und wohl noch im Optimalfall. Die tieferen Verkäufe beim i3 finde ich zwar schade, aber halt auch logisch. Preis/Leistungsverhältnis stimmt einfach nicht, fast 50'000.-- für 190km nach NEFZ was in etwa 150km realistisch entspricht. Um konkurrenzfähig zu sein werden sie beim neuen Modell mit mehr Reichweite wohl an den Margen schrauben müssen.

Wie sieht es aus mit dem Model X?
Die Verkaufszahlen im September beim Model X waren sehr gut, aber ich denke das hat auch damit zu tun, dass sich die Bestellungen mittlerweile angesammelt haben. Eine Prognose kann man wohl erst 2017 stellen. Aber dennoch hier die ersten Zahlen:



Der Platzhirsch ist klar der BMW X5, dicht gefolgt vom Mercedes GLE, dann kommt überraschenderweise bereits das Model X und lässt den Q7, den Jaguar, den Porsche Cayenne und den Range Rover klar hinter sich, auch Maserati oder Lexus haben keine Chance. Dass sich der VW Touareg derart schlecht verkauft, war auch für mich eine Überraschung.


04 September, 2016

Projekt Greifenseelauf 2016

Wie schon die letzten Jahre, habe ich es mir auch dieses Jahr zum Ziel gesetzt den Greifenseelauf zu absolvieren. Um mich seriöser vorzubereiten als im Jahr 2014 liess ich mich vom Hilfswerk Pfarrer Sieber überzeugen am Charity-Run mitzumachen, d.h. für einen guten Zweck zu laufen.

Meine Taktik, die Motivation zu steigern ging auf ;-), ich habe die Kadenz erhöht auf 2x die Woche und die Strecke von ca. 8Km auf 10Km je Lauf. Auch hatte ich am 12. August einen Trainingslauf mit den Leuten von Team Sieber rund um den Greifensee über 18Km in 1 Std. 55 Min. absolviert. Das Bild wurde vor dem Lauf aufgenommen, nach dem Lauf sah ich etwas mitgenommener aus ;-)



Heute hab ich eine Strecke über 13Km in 1 Std. 21 absolviert und fühlte mich immer noch fit genug um die restlichen 8Km in Angriff zu nehmen. Ich merke aber wie wichtig die Ernährung sein wird, vor allem während des Laufes. Ich habe ein bisschen mit Sportnahrungsmittel experimentiert und hoffe eine gute Lösung bis zum Lauf zu finden, nicht dass mir auf den letzen Kilometern die Kraft ausgeht, von der Kondition sollte es reichen.

Am Mittwoch gibt es noch einen Trainingslauf mit dem Team Sieber um den Greifensee so quasi als Hauptprobe, bin gespannt wie's läuft und dann am Sonntag evtl. nochmals 13Km. In der letzten Woche vor dem Lauf sollte man es ja nicht zu steil angehen.

Und jetzt noch ein kleiner Spendenaufruf! 

Nach 2-3 Aufrufen konnte ich bereits über CHF 1'300.-- sammeln. Den aktuellen Spendenstand findest Du hier. Ich möchte aber unbedingt die CHF 2'000 knacken und brauche daher noch weitere Unterstützung. Wie angekündigt, wird der oder die grosszügigste Spender/in inkl. Partner bei uns zum Abendessen eingeladen :-), In Pole-Position liegt für den Moment D.H. aus T mit grosszügigen CHF 155.--. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle meine Unterstützer. 

Hier Spenden



14 August, 2016

Tesmeralda zieht um

Wie in meinem letzten Post angetönt haben nicht nur wir, sondern auch Tesmeralda ein neues Zuhause bekommen, daher auch die etwas längere Pause, denn der Umzug war doch ziemlich stressig. Keine Einzelbox wie bis anhin mit einer normalen Haushaltstrom Steckdose und einer Ladeleistung von 9km/h, sondern ein Platz in einer Sammeltiefgarage.

Noch bevor wir uns für die Wohnung entschieden haben, haben wir uns erkundigt ob es denn möglich sei einen Stromanschluss zum Parkplatz zu verlegen. Die positive Antwort freute uns sehr, was uns weniger freute, war die darauf folgende Offerte :-(. Ca. CHF 5'500.-- sollte der Anschluss kosten! Da muss man schon eine Weile elektrisch fahren um das wieder zu amortisieren.

Auf unsere Nachfrage, wieso das so teuer sei, wurden wir auf den weit (110m) entfernten Stromverteiler und -zähler verwiesen. Einigermassen erstaunt, dass in einer brandneuen Tiefgarage in der heutigen Zeit nicht an die Elektromobilität gedacht wird, wollten wir uns das nochmals überlegen. Zumal sich hinter unserem Parkplatz gleich eine geeignete Steckdose befand.

Als wir im Rahmen der Wohnungsübergabe mit der Verwaltung sprachen, stellte sich heraus, dass die Verwaltung auch damit leben könnte unseren Stromverbrauch separat abzurechnen, wenn wir einen Zähler installieren und die verbrauchte Strommenge melden. Auf Basis dieser Erkenntnis verlangten wir eine neue Offerte und siehe da, CHF 1'300.-- für Installation und Zähler war ein Betrag mit dem wir gut leben können. Amortisiert auf 10 Jahre betragen die Kosten CHF 10 / Monat, das ist verglichen mit Benzinkosten ein Schnäppchen.

Tesla ChargingGeradezu phantastisch ist nun die Ladeleistung! Wenn ich schon mit 20km/h zufrieden gewesen wäre, lädt Tesmeralda nun mit ca. 45km/h. D.h. auch wenn wir jeden Tag 300 - 400km fahren würden, hätten wir am Morgen wieder volle Ladung!

Einmal mehr lohnt es sich, nicht die erstbeste Lösung zu akzeptieren und zu überlegen ob es einen Plan B oder C gibt :-)

Jetzt muss ich nur noch irgendwie die Original Tesla Wandhalterung für $25 in den USA bestellen. Aus für mich unerklärlichen Gründen ist sie in der Schweiz nicht erhältlich. Aber zum Glück gibt es in den USA Services, die Pakete weiterleiten, das hat schon einmal funktioniert.

21 Mai, 2016

Kleiner Zwischenbericht

Wie versprochen, möchte ich an dieser Stelle auch darüber berichten wenn Probleme auftauchen. In den 10 Monaten (und die vergingen wie im Flug) hat es auch ein paar solche gegeben.

So ist man in diesem Auto doch ziemlich auf das Internet angewiesen. Musik, Karte und weitere Funktionen machen mit Edge oder noch schlechterer Verbindung einfach keinen Spass. Wenn ich wieder ins Mittelalter geworfen werde und einen UKW-Sender suchen muss, tut das weh (wer braucht eigentlich in Zukunft DAB+?). Klar kann ich mein iPhone anschliessen, aber sogar das fühlt sich in diesem Auto wie eine antiquierte Handlung an. Ich hab mich schon so an die weltweiten Radiostationen aus Berlin, Las Vegas etc. und Spotify gewöhnt, dass ich Entzugserscheinungen habe, wenn es nicht funktioniert. Und ich sage euch, in Deutschland wollt ihr nicht auf dem Land leben. 3G ist dort noch Luxus! Kein Wunder haben es die Deutschen nicht eilig mit dem vernetzten Auto, wo kein Netz, da keine Vernetzung. Auch hatte die Swisscom zeitweilig Übertragungsprobleme, welche fast eine Woche andauerten, aber sie haben immerhin auf meinen Tweet geantwortet, Bravo.

Es gab auch ein paar Hardware Probleme. So war das Panorama-Dach undicht, was jedoch sehr prompt und natürlich auf Garantie behoben wurde. Vor kurzem schloss die 2. Sicherung des vorderen Kofferraums nicht mehr, was eine sehr unangenehme Fehlermeldung zur Folge hatte, welche das Weiterfahren nur mit einem unguten Gefühl zulies. Aber der telefonische Tesla-Service Support war der Ansicht, dass es weiterhin sicher sei zu fahren (bei kritischen Fehlern, meldet sich Tesla scheinbar von alleine!). Wegen des Pfingstwochenendes konnte ich es leider nicht gleich fixen lassen.

Ein weiteres 1. Welt-Problem erwartet mich in unserer neuen Wohnung, resp. Tiefgarage. Sie hat kein 3G-Empfang! Somit fällt die Fernsteuerung über das App weg und noch schlimmer - wann und wie mache ich die Software Updates? Sehr wahrscheinlich muss ich Tesmeralda dann mal über Nacht draussen stehen lassen :-(. Die Technophoben unter euch werden sich bestätigt fühlen ;-), aber ehrlich gesagt "kämpfe" ich gerne mit solchen Problemen ;-).  Und auch der Stromanschluss an unserem neuen Parkplatz ist wieder nicht so einfach (sprich teuer), weil der Verteiler über 100m entfernt ist!

Ein Aufruf an alle Architekten und Planer an dieser Stelle: 3G Empfang überall und bitte bitte daran denken, dass in nicht allzu ferner Zukunft viel mehr Elektroautos in der Tiefgarage aufgeladen werden wollen, also gleich daran denken wie der Strom geliefert, gemessen und verrechnet werden kann!

Und was zum Abschlus. Bei meiner ersten Teilnahme an einem Teslaclub-Treffen durfte sich Tesmeralda gleich neben einem alten Bugatti in Szene setzen. "Oldtimer meets Future" war ein cooler Event, hier noch der Artikel in der Berner Zeitung :-)

So long

Ach noch was: Mein Besuch in der Werkstatt hatte auch sein Gutes :-). Ich war immer der Meinung, dass die "Summon"-Funktion in der Schweiz deaktiviert sei. Ich musste aber bloss die Funktion über den Screen aktivieren ich Schussel. Plane darüber ein kleines Video zu machen in meinem nächsten Post, ziemlich creepy.